Übersetzen im Freien – Coworking Day

Gastbeitrag von Olga Kuzminykh, Konferenzdolmetscherin, Texterin, DVÜD-Präsidentin und Visionärin

 

„Frei im Kopf durch Yoga und Natur“.

Unter diesem Motto kamen Übersetzerinnen und Dolmetscherinnen am 6. Juni 2019 zum Coworking Day nach Wehr bei Koblenz. Die Idee des Coworking-Tages gehörte unseren Mitgliedern Viktoria Kaiser und Vita Hofmann. Gleich wurde sie umgesetzt – ein Termin ausgesucht, im Newsletter und auf Social Media beworben – und die ersten Teilnehmerinnen ließen nicht auf sich warten.

Die Gastgeberin war Viktoria Kaiser. In ihrem Wohnort, einem kleinen Dorf in der Nähe von Koblenz, versammelten sich am Freitagabend die freien Übersetzerinnen. Wie der Zufall es so wollte, waren die Teilnehmerinnen alle russischsprachig – das erleichterte den beruflichen Austausch, weil Anliegen und Probleme auf dem Übersetzermarkt unter anderem auch von der Sprachkombination, mit der man arbeitet, abhängig sind.

Vorabend: Kennenlernen

Der Abend verlief im Zeichen des Kennenlernens – sowie des Lachens und Tee-Trinkens. Ziemlich schnell wurde es klar – es ist eine coole Truppe. Nach einem leckeren Abendessen unterhielt man über Gott und die Welt. Es fanden sich gleich ein paar Namensvetterinnen: zwei Olgas und zwei Viktorias. Die gute Hälfte der Teilnehmerinnen waren DVÜD-Mitglieder.

Coworking-Tag: Frühstück & Marsch durch die Felder

Viktoria Kaiser erwies sich als vorbildliche ukrainische Gastgeberin. Wie man weiß, sind Ukrainer sehr durch ihre Gastfreundschaft bekannt. Uns erwartete ein tolles Frühstück: heißes Brot, frische Bio-Eier direkt vom Hof, leckere Aufstriche, duftiger Kaffee und Tee – alles so wunderbar kombiniert mit spannenden Gesprächen am Tisch. Dank der guten Planung wusste man ganz genau, was wann bevorsteht.

Nach dem Frühstück war es soweit: auf dem Plan stand der Ausflug zu Maria Laach. Der Weg verlief durch wunderschöne ländliche Landschaften. Das Wetter spielte eindeutig mit: es war nicht zu warm und nicht zu kalt, die Sonne begleitete uns auf dem Weg. Um besser einander kennenzulernen, liefen wir immer zu zweit und wechselten sich von Zeit zu Zeit.

Das Ziel unseres Morgenmarsches war Maria Laach.  Die Klosteranlage ist seit Hochmittelalter bekannt. Zwar besuchten wir nicht die Abtei, waren aber noch rechtzeitig in der Klosterkirche, um das Orgelspiel bei der Matinee zu genießen. Nach den dramatischen Orgelwerken sang ein Männerchor, was die Stimmung ein bisschen aufheiterte. Nach der Matinee folgte eine kurze Fotositzung: in der Zeit von Social Media war es unabdingbar, ein paar Fotos für Instagram zu machen.

Coworking Nachmittag: Austausch & Mantras

Vita Hofmann, die neben den Übersetzungen auch als Yoga-Lehrerin tätig ist, zeigte uns ein paar ganz gute Übungen. Für Übersetzer waren sie ganz gut – wer einen Tag lang am PC sitzen muss, kann das gut nachvollziehen. Danach kehrten wir nach Wehr zurück und genossen eine schöne musikalische Pause: zu Yoga gehört auch Mantra-Vorsingen.

Wie es sich herausstellte, Übersetzer können nicht nur übersetzen, sondern auch singen. Und es ging im gewissen Sinne auch wieder um die Sprache: Mantras waren ja in Sanskrit, der uralten und nur noch schriftlich gebliebenen Sprachen. Wobei, wenn man Mantras singt, kann man sagen, dass Sanskrit in Form von Mantras noch mündlich überliefert bleibt. Und an sich bedeutet das Wort „Mantra“ „Befreiung durch die geistige Wiederholung“: „Man“ heißt übersetzt „Geist, Denken und Fühlen“, „Tra“ bedeutet „Befreiung“. (Quelle: Wikipedia).

Gesungen wurde nicht ohne Musikinstrumente – Vita hatte eine besondere Art von Harmonika dabei. Das verlieh dem Ganzen ein besonderes Flair.
Alle Teilnehmerinnen des Coworking-Tages waren sich einig: es hatte etwas von Retreat. So gut erholt und gut gelaunt kamen alle daraus. Ein kurzer Urlaub in der Natur im Kreis von gleichgesinnten Menschen – was könnte besser sein?

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